Steuerhinterziehung (persönliche Meinung)

Achtung – dieser Artikel beinhaltet persönliche Meinungen zum Thema Steuerhinterziehung. Dieser ist weniger informativ, sondern stellt vor allem die Meinung des Autors dar.

Bundesministerium für Finanzen: Steuerhinterziehung ist kein Kavaliersdelikt. Wer Steuern hinterzieht, macht das auf Kosten der Allgemeinheit. Denn alle anderen müssen somehr Steuern zahlen, um wichtige öffentliche Leistungen wie Schulen,Polizei oder den Straßenbau zu finanzieren. Ohne Steuerhinterziehungkönnten die Steuerndeutlich gesenkt werden. Deswegen ist der Kampf gegenSteuerhinterziehung so wichtig.

Persönliche Meinung zum Thema Steuerhinterziehung

Das Zitat vom Bundesfinanzministerium regt doch Emotionen – zumindest in mir. Ich habe etwas gegen Steuerhinterziehung – ganz klar. Das Betrügen mit dem Ziel, keine oder fast keine Steuern bei einem riesigen Einkommen zu zahlen, halte ich für nicht gerecht. Aber: Wie sieht denn das Steuersystem aktuell in Deutschland aus? Selbst die Beamten des Finanzamtes wissen manchmal nicht, was aktuell, korrekt und richtig ist. Durch Urteile, häuftige Änderungen im Steuerrecht mit vielen Ausnahmen und Schlupflöchern (sei es für besonders gut verdienende oder andere, oft nur kleine Gruppen von wissenden Personen) gibt es kein einfaches Steuerrecht sondern nur noch einen Flickteppich von Regelungen, Urteilen, Gesetzen, Sonderregelungen usw. Wer da ganz brav seine Steuern zahlt ohne Suche und Ausnutzung von Steuervorteilen, ist doch eigentlich „blöd“. Und sogar Elektronikdiscounter bilden uns mit „ich bin doch nicht blöd“. Wer will das schon sein?

Besonders nachteilig wirkt in meinen Augen, dass insbesondere die schön-geredeten Verbesserungen und Zuschüsse aufgrund der schlechten Wirtschaftslage für die Armen gar nicht bei diesen ankommen. Hartz4 – Empfänger müssen alle Einkünfte, die sie erhalten, von den Hilfsleistungen abziehen. Die Zuschüsse und Kindergelderhöhungen kommen gerade bei diesen bedürftigen Personen nicht an. Teuerungsausgleich wird ebenfalls nicht gewährt. Sicherlich gibt es aber viele gut Verdienende, die sich arm-rechnen können und damit Zuschüsse erhalten und fast keine Steuern zahlen müssen.

Prinzipiell ist es also die Steuergerechtigkeit, die hier ins Spiel kommt. Umgekehrt sollte es aber auch für die Arbeiter mit höheren Einkommen möglich sein, davon auch zu profitieren. Steigen die Steuern jedoch bei steigendem Einkommen überproportional exponentiell an, werden gerade diese bessergestellten Personen nach Möglichkeiten suchen, um Steuern zu sparen – und diese auch finden (Stiftungen in Lichtenstein waren ja bis vor kurzem noch sehr beliebt).

Was bleibt?

So wie es jetzt ist, geht es nicht mehr lange weiter. Das wissen alle – vermutlich selbst das Bundesfinanzministerium.

Persönliche Note

Aus privaten Gründen bin ich in die Schweiz gezogen. Im Gegensatz zu den Aussagen der Medien und des Finanzministers ist die Schweiz kein Schlaraffenland: Ein eventuell höheres Einkommen verbunden mit niedrigeneren Steuern (das macht sich erst bei höheren Einkommen bemerkbar) wird von signifikant höheren Lebenshaltungskosten (Krankenversicherung ist nur privat, Medikamente und Krankenhauskosten müssen teilweise privat gezahlt werden und sind um einiges teurer; Lebensmittel, Miete, Telefon, … sind geschätzt um ca. 20-60% teurer als in Deutschland – Aldi und Lidl sind aber bereits im Anmarsch). Einkäufe aus dem Ausland (z.B. Deutschland) müssen verzollt werden – so etwas gibt es in Deutschland seit der EU nicht mehr. Die Deutsche Post ordnet bei Paketen die Schweiz in der Versandregion „Welt“ ein – ein Paket kostet über 30 €. Übrigens: Meine Schweizer Steuererklärung mache ich online im Online-Portal des Finanzamtes – ohne Steuerprogramm oder Steuerberater. Die private Steuererklärung ist hier doch etwas anders (positiv gesehen) als in Deutschland.

Was ist Ihre Meinung?

Was halten Sie von der Aussage des Finanzministeriums? Wie gerecht finden Sie das aktuelle Steuersystem und die Steuergesetze?