Bundestagswahl 2013: Steuerpläne der Parteien
Wir haben uns für Sie durch die Wahlprogramme der Parteien gekämpft und zeigen Ihnen – sortiert nach Themen – was die großen Parteien für Eltern, Kapitalanleger, Hauseigentümer, Vermieter, ehrenamtlich Tätige und kleine Unternehmer planen.
Einkommensteuertarif
CDU/CSU: Abmilderung der kalten Progression und Anpassung der Steuertarife an die Inflation.
SPD: Bei einem Einkommen ab 100.000 € (Ehepaare: 200.000 €) soll der Steuersatz 49 % statt wie bisher 42 % betragen.
Bündnis 90/Die Grünen: Anhebung des Grundfreibetrags auf mindestens 8.700 € (2013: 8.130 €). Einkommen unter 60.000 € im Jahr sollen entlastet werden, für Gutverdiener soll die Einkommensteuer steigen: Einkommen 60.000 € pro Jahr: 45 %, Einkommen 80.000 € pro Jahr: 49 %.
FDP: Regelmäßige Überprüfung und Anpassung des Einkommensteuertarifs, um die kalte Progression zu verhindern.
Die Linke: Anhebung des Grundfreibetrags auf 9.300 € (2013: 8.130 €); Glättung des Tarifverlaufs mit dem Ziel, Bruttolöhne bis 6.000 € steuerlich zu entlasten; Erhöhung des Steuersatzes auf 53 % bei zu versteuernden Einkommen ab 65.000 € pro Jahr; Einkommen über einer Million Euro: Hier soll jeder Euro, der über 1 Mio Euro liegt, mit 75 % besteuert werden (nach Abzug der Sozialversicherungsbeiträge).
für Eltern
CDU/CSU: Anhebung von Kindergeld und Kinderzuschlag mit dem Ziel, die steuerliche Berücksichtigung von Kindern schrittweise auf die Höhe des Freibetrags für Erwachsene anzuheben.
SPD: Abschaffung des Kinderfreibetrags; für Eltern mit Einkommen unter 3.000 €: Anhebung des Kindergeld um 140 € pro Kind, bei höherem Einkommen werden die heutigen Kindergeldsätze beibehalten.
Bündnis 90/Die Grünen: Für jedes Kind soll es unabhängig vom Einkommen der Eltern die gleiche Unterstützung geben.
FDP: Die Freibeträge von Kindern sollen schrittweise auf die Höhe der Freibeträge von Erwachsenen angehoben werden.
Die Linke: keine Aussage zu diesem Thema im Wahlprogramm
für Kapitalanleger und Sparer
CDU/CSU: keine Änderungspläne im Wahlprogramm zu finden
SPD: Kapitaleinkünfte sollen statt mit 25 % mit 32 % besteuert werden (Abgeltungsteuer).
Bündnis 90/Die Grünen: Abschaffung der Abgeltungsteuer und Besteuerung von Kapitaleinkünften nach dem individuellen Steuersatz; Abschaffung des steuerlichen Bankgeheimnisses und Einführung einer Kontrollmitteilungspflicht der Banken.
FDP: Die Abgeltungsteuer soll erhalten bleiben; Anhebung des Sparer-Freibetrags; Kontoabfragen sollen nur noch bei tatsächlichen Anhaltspunkten für Steuerhinterziehung, Sozialbetrug oder erheblichen Straftaten durchgeführt werden; bei der Abfrage von Bestandsdaten sollen die Betroffenen nachträglich informiert werden.
Die Linke: Abschaffung der Abgeltungsteuer und Besteuerung von Kapitaleinkünften nach dem individuellen Steuersatz; automatische Meldepflichten für Banken.
für Vermögende (Vermögensteuer und Vermögensabgabe)
CDU/CSU: Die Vermögensteuer soll nicht wieder eingeführt werden, auch eine Vermögensabgabe ist nicht geplant.
SPD: Besteuerung von Vermögen in Europa mit hohen Freibeträgen für Privatpersonen.
Bündnis 90/Die Grünen: Wiedereinführung der Vermögensteuer und Einführung einer einmaligen und zeitlich befristeten Vermögensabgabe mit einem Freibetrag von 1 Mio. Euro.
FDP: Die Vermögensteuer soll nicht wieder eingeführt werden, auch eine Vermögensabgabe ist nicht geplant.
Die Linke: Einführung einer Millionärsteuer: Freistellung der ersten Million des Privatvermögens, übersteigende Beträge werden mit 5 % besteuert; Einführung einer Vermögensabgabe mit Freibetrag in Höhe von 1 Mio.
für Hauseigentümer, Wohnungseigentümer und Vermieter
CDU/CSU: Steuerliche Förderung von energetischer Gebäudesanierung und von Kosten für die Sicherung der eigenen Wohnung/des eigenen Hauses; steuerliche Anreize sollen den Bau neuer bezahlbarer Wohnungen fördern.
SPD: keine Aussage zu diesem Thema im Wahlprogramm
Bündnis 90/Die Grünen: Reformierung der Grundsteuer mit Anwendung aktueller, pauschaler Verkehrswerte und Hebesatzrecht der Kommunen.
FDP: Steuerliche Förderung von energetischer Gebäudesanierung; der Bau von Mietwohnungen soll durch die Wiedereinführung der degressiven Abschreibung interessanter werden; Reformierung der Grundsteuer mit flexiblen Hebesätzen für die Kommunen.
Die Linke: Steuerliche Förderung von energetischer Gebäudesanierung; Abschaffung der steuerbegünstigten Veräußerung von Wohngebäuden; bei Leerstand sollen Verluste aus Vermietung und Verpachtung steuerlich nicht mehr anerkannt werden.
für ehrenamtlich Tätige
CDU/CSU: Verbesserung der steuerlichen Rahmenbedingungen.
SPD: keine Aussage zu diesem Thema im Wahlprogramm
Bündnis 90/Die Grünen: keine Aussage zu diesem Thema im Wahlprogramm
FDP: Regelmäßige Anpassung der Pauschalen für Aufwandsentschädigungen.
Die Linke: keine Aussage zu diesem Thema im Wahlprogramm.
für (private) Erben
CDU/CSU: keine Änderungspläne im Wahlprogramm zu finden
SPD: keine Aussage zu diesem Thema im Wahlprogramm
Bündnis 90/Die Grünen: Die Erbschaftsteuer soll angehoben werden mit dem Ziel, das Aufkommen zu verdoppeln; Verbreiterung der Bemessungsgrundlage und Verringerung der Freibeträge.
FDP: keine Änderungspläne im Wahlprogramm zu finden
Die Linke: Höhere Besteuerung großer Erbschaften; Freibetrag in Höhe von 150.000 €; Erhöhung auf 300.000 € für Erbinnen und Erben, die das 60. Lebensjahr vollendet haben, Kinder, Ehegatten oder für eine vom Vererbenden benannte Person; kleine und mittlere Immobilien sowie selbst genutztes Wohneigentum sollen von der Reform unberührt bleiben.
für (kleine) Unternehmer: Abzug von Betriebsausgaben
CDU/CSU: keine Aussage zu diesem Thema im Wahlprogramm
SPD: Bei großen Firmenwagen sollen Kraftstoffkosten nur noch begrenzt abziehbar sein.
Bündnis 90/Die Grünen: Anhebung der GWG-Grenze; Abschaffung des Sammelpostens (Poolabschreibung).
FDP: keine Änderungspläne im Wahlprogramm zu finden
Die Linke: keine Aussage zu diesem Thema im Wahlprogramm
für (kleine) Unternehmer: Gewerbesteuer
CDU/CSU: keine Änderungspläne im Wahlprogramm zu finden
SPD: Weiterentwicklung der Gewerbesteuer mit dem Ziel, eine aufgabengerechte finanzielle Ausstattung der Kommunen herzustellen.
Bündnis 90/Die Grünen: Einbeziehung von Freiberuflern in die Gewerbesteuer; Verbreiterung der Bemessungsgrundlage (Einbeziehung von Zinsen, Mieten und Lizenzgebühren) und Entwicklung der Gewerbesteuer zur kommunalen Wirtschaftsteuer; Anrechnung auf die Einkommensteuer soll bleiben.
FDP: Die Gewerbesteuer soll in ein kommunales Einkommensteuer- und Körperschaftsteuersystem überführt werden; Beseitigung von Hinzurechnungen wie bspw. Mieten und Zinsen.
Die Linke: Einbeziehung von Freiberuflern und Selbstständigen; die Gewerbesteuer soll in eine Gemeindewirtschaftsteuer umgewandelt werden; Verbreiterung der Bemessungsgrundlage (Einbeziehung von Pachten, Mieten, Leasingraten und Lizenzgebühren); Anhebung des Freibetrags auf 30.000 €; Anrechnung auf die Einkommensteuer soll bleiben.
Anmerkung der Redaktion:
Wir möchten unseren Lesern einen objektiven Überblick über die Steuerpläne der Parteien geben. Reihenfolge und Ausführlichkeit der Darstellung stellen keine Wertung dar.
Alle Informationen sind den jeweiligen Wahlprogrammen entnommen:
CDU/CSU
SPD
Bündnis90/Die Grünen
FDP
DIE LINKE
Weitere Informationen zur Bundestagswahl 2013:
nach Parteien geordnete Übersicht der Steuerpläne
Pläne zur Sozialpolitik (siehe auch: Wahlprogramm der Union zur Renten- und Krankenversicherung steht unter Vorbehalt)
Quelle: steuertipps.de
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