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Hebesätze der Gemeinden sind 2015 deutlich gestiegen

© imageteam - Fotolia.comDie Grundsteuer und die Gewerbesteuer gehören zu den wichtigsten Einnahmequellen der Gemeinden. Über die Hebesätze, die jede Gemeinde eigenständig festlegen darf, lassen sich die Steuereinnahmen beeinflussen. An dieser Stellschraube haben die Gemeinden im bisherigen Jahresverlauf auch schön kräftig gedreht.

In 138 Gemeinden wurde der Hebesatz für die Gewerbesteuer angehoben

Im Jahr 2015 haben von den 676 Gemeinden in Deutschland mit mehr als 20.000 Einwohnern immerhin 138 Gemeinden den Hebesatz für die Gewerbesteuer erhöht. Davon haben 108 Gemeinden den Hebesatz sogar um zehn Prozentpunkte oder mehr angehoben. Dies geht aus der diesjährigen Realsteuer-Hebesatzumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) hervor. Spitzenreiter ist die Gemeinde Buchholz in der Nordheide, die den Hebesatz für die Gewerbesteuer um 75 Prozentpunkte auf 400 % erhöht hat. In den Orten Herzogenrath und Erftstadt, die beide in Nordrhein-Westfalen liegen, wurde der Hebesatz jeweils um 65 Prozentpunkte angehoben.

Insgesamt stieg im Jahr 2015 der Hebesatz für die Gewerbesteuer in bundesweiten Durchschnitt um drei Prozentpunkte auf nun 438 %. Im Vergleich dazu fiel der Anstieg im Vorjahr mit nur einem Prozentpunkt noch deutlich moderater aus.

Nur drei Gemeinden haben den Hebesatz für die Gewerbesteuer gesenkt

Auf der anderen Seite wurde in diesem Jahr lediglich in drei Gemeinden der Hebesatz zur Gewerbesteuer herabgesetzt. In Wilhelmshaven in Niedersachsen sank der Hebesatz für die Gewerbesteuer um zehn Prozentpunkte, in Wernigerode in Sachsen-Anhalt sogar um 20 Prozentpunkte. Das wird nur noch von der Stadt Sinsheim in Baden-Württemberg mit einer Absenkung des Hebesatzes um 30 Prozentpunkte übertroffen. Am niedrigsten sind die Hebesätze für die Gewerbesteuer aktuell in Monheim in Nordrhein-Westfalen (285 %) und in Eschborn in Hessen (280 %).

Starker Anstieg auch bei den Hebesätzen für die Grundsteuer B

Nicht nur die Hebesätze für die Gewerbesteuer, sondern auch die für Unternehmen relevanten Hebesätze für die Grundsteuer B wurden von den Gemeinden im Jahr 2015 kräftig angehoben.

Bundesweit stieg im Jahr 2015 der durchschnittliche Hebesatz für die Grundsteuer B um 18 Prozentpunkte auf 527 Prozent. Im Vergleich der Bundesländer ist es erneut das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen, das mit einem Plus von 44 Prozentpunkten den stärksten Anstieg beim Hebesatz für die Grundsteuer B verzeichnete. Großen Anteil daran haben die Ortschaften Overath (+ 370 Prozentpunkte) und Siegburg (+ 330 Prozentpunkte). Dicht dahinter folgt das Bundesland Hessen, in dem der Hebesatz für die Grundsteuer im Durchschnitt um 39 Prozentpunkte angewachsen ist.

Demgegenüber sind lediglich in zwei Gemeinden die Hebesätze für die Grundsteuer B in diesem Jahr gesenkt wurden. In Unna in Nordrhein-Westfalen sank der Hebsatz für die Grundsteuer um sieben Prozentpunkte und in Sinsheim in Baden-Württemberg gab es sogar eine Absenkung um 40 Prozentpunkte.

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