Steuern im internationalen Vergleich, wer zahlt wo wie viel Steuern?
Wo liegt Deutschland im internationalen Vergleich, wenn es um die Höhe der Steuern geht? Diese Frage beantwortet relativ detailliert eine neue Broschüre des Bundesministeriums der Finanzen. Wer denkt das Deutschland ganz oben steht bei der Höhe der Steuern, der irrt, denn einige unserer europäischen Nachbarn langen noch viel stärker zu. Hinzugenommen für den Vergleich wurden auch einige außereuropäischen Staaten, wie die USA, Japan, und Kanada.
Anhand einer ermittelten Abgabenquote (Diese stellt die Belastung durch Steuern und Beiträge zur Sozialversicherung in Relation zum jeweiligen Bruttoinlandsprodukt dar.), wurde die finanzielle Belastung der Steuerpflichtigen in den jeweiligen Ländern ermittelt. Hierbei fällt auf das insbesondere in den skandinavischen Staaten, aber auch in Belgien, Frankreich, Italien und Österreich die Abgabenquote vergleichsweise hoch (>40 %) ist, während die USA, Irland, Japan, die Slowakei sowie Griechenland relativ niedrige Abgabenquoten aufweisen (<30 %).
Die deutsche Abgabenquote könnte im Vergleich als relativ moderat bezeichnet werden (37,0 %). Die niedrigste Abgabenquote haben wie bereits im letzten Jahr mit 24,0 % die USA, und die höchste Abgabenquote findet sich ebenfalls unverändert zum Vorjahr mit 48,2 % in Dänemark.
So kommt es bei der Einkommens-/Lohnsteuerbelastung von Arbeitnehmern 2009 (in Prozent des Bruttoarbeitslohns) bei einem alleinstehenden Arbeitnehmer ohne Kinder, der ein Durchschnittseinkommen erzielt zu einer Belastung von 29,1 % in Dänemark, 20,7 % in Deutschland und zu 14,8 % in den USA. Während ein verheirateter allein verdienender Arbeitnehmer mit zwei Kindern der ein Durchnittseinkommen erzielt, in Deutschland nur mit 0,4 % belastet wird, muss ein dänischer Arbeitnehmer bei den gleichen Voraussetzungen 24,7 % für den Staat aufbringen.
Interessant wird es auch wenn wir die Steuerbelastung und die Sozialabgaben addieren, (aus dem Jahr 2009, in Prozent des Bruttoarbeitslohns). Hier zahlt ein alleinstehender kinderloser Arbeitnehmer mit einem Durchschnittseinkommen in Belgien satte 41,5 %, in Deutschland 41,3 % und in den USA 22,4 % an Abgaben. Anders sieht es hier aus wenn der Arbeitnehmer verheiratet ist und 2 Kinder hat, bei einem erzielten Durchschnittseinkommen werden hier in Belgien 29,3 % fällig, in Deutschland 20,8 % und in den USA nur 5,2 %
Wer häufig in Europa unterwegs ist der wird wissen das die Umsatzsteuersätze in den verschiedenen Ländern unterschiedlich hoch sind. Bereits letztes Jahr hoben einige Staaten ihre Umsatzsteuersätze an. In diesem Jahr erhöhten insgesamt 7 Staaten die Normalsätze:
- Finnland von 22 % auf 23 %
- Griechenland von 19 % auf 23 %
- Portugal von 20 % auf 21 %
- Rumänien von 19 % auf 24 %
- Spanien von 16 % auf 18 %
- Tschechien von 19 % auf 20 %
- Vereinigtes Königreich von 15 % auf 17,5 %.
Nur Irland senkte den Normalsatz von 21,5 % auf 21 %. Der in Deutschland erhobene Umsatzsteuernormalsatz von 19 % liegt nach wie vor im unteren Mittelfeld. Aktuell ist die Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer) in Dänemark, Schweden und Ungarn mit 25 % am höchsten, in Europa wird mit 15 % in Luxemburg und im griechischen Teil von, Zypern am wenigsten an Umsatzsteuer einbehalten. Außerhalb Europas zahlt man in der Schweiz 7,6 % und in Japan 5 %.
Für die Einordnung der Position Deutschlands im internationalen Steuerwettbewerb können die Übersichten der Broschüre nützliche Hinweise liefern. Die Steuerbelastung insgesamt ist in Deutschland kein generelles Problem, anders die hohe Belastung mit Sozialabgaben, der allerdings auch ein gut ausgebautes soziales Sicherungssystem gegenübersteht. Als Produktionsstandort ist Deutschland attraktiv. Die nominale Steuerbelastung in Deutschland versteuerter Gewinne liegt im oberen Mittelfeld der EU-Staaten.
QUELLE: BMF Broschüre Die wichtigsten Steuern im internationalen Vergleich 2010
Steuererklärung 2017
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