Medienfonds: Fette Steuernachzahlung fällig?
Die Abschreibungsvorteile trotz Kapitalgarantie seien nicht rechtens, so die Finanzbehörden und bitten die Anleger nachträglich in Milliardenhöhe zur Kasse
Ein Modell zu schön um wahr zu sein: Anleger, die ihr Geld in Medienfonds investiert hatten, konnten den Anlagebetrag bis 2005 in voller Höhe als Verlust geltend machen und sich zugleich doch sicher sein, dass sie ihr Geld am Ende des Tages wieder zurück erhalten würden. Denn die Fondsbetreiber investierte nur einen Teil der Gelder in die Förderung von Filmprojekten (zum Beispiel „Terminator 3“ oder „7 Zwerge – Männer allein im Wald“), der Rest wurde konventionell angelegt.
Der Fiskus hat dieses Steuerschlupfloch inzwischen geschlossen. Wer jetzt Kapital in Medienfonds anlegen möchte, kann nur noch 10 bis maximal 30 % an Verlusten abschreiben.
Aber auch für diejenigen, die ihre Schäfchen bereits im Trockenen wähnen, weil sie die Steuervorteile bereits erhalten haben, sollten sich nicht zu früh freuen. Steuerbehörden haben die entsprechenden Medienfonds nachträglich genau unter die Lupe genommen: Die Kapitalgarantie hätte von Anfang an bilanziert werden müssen, argumentieren sie.
Zeitungsberichten zufolge sind Steuernachzahlungen in einer Höhe von 2,5 Milliarden € zu erwarten. Ein entsprechendes Verfahren liegt derzeit beim Bundesfinanzhof an, bis zu dessen Entscheidung können jedoch noch Jahre ins Land gehen. Betroffenen Steuerzahlern ist daher eher anzuraten, gegebenenfalls vorliegende Forderungen des Finanzamtes jetzt schon zu begleichen, da ansonsten die vom Fiskus angesetzte Verzinsung von 6 % jährlich den Gesamtbetrag empfindlich in die Höhe schnellen lassen kann.
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