Energetische Gebäudesanierung mit Änderungen von der Koalition durchgesetzt
Am Mittwoch stimmte der Finanzausschuss, dem von der Koalition eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur steuerlichen Förderung von energetischen Sanierungsmaßnahmen an Wohngebäuden, zu. Die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und FDP stimmten für den Gesetzentwurf (17/6074), nachdem sie vorher eine Reihe von Änderungen eingebracht hatten. Die Fraktionen von SPD und Die Linke stimmte allerdings gegen den Gesetzentwurf. Enthalten haben sich die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Durch das Gesetz sollen energetische Maßnahmen an Gebäuden, die vor 1995 errichtet wurden, gefördert werden. Dabei können zwei Wege beschritten werden: Bei vermieteten Gebäuden sollen Abschreibungen möglich gemacht werden, bei Maßnahmen an selbstgenutzten Gebäuden sollen die Aufwendungen wie steuerliche Sonderausgaben geltend gemacht werden.
Bei vermieteten Wohngebäuden sollen Fördermaßnahmen greifen, „mit denen insbesondere erreicht wird, dass das Gebäude einen Primärenergiebedarf von 85 Prozent eines zum Zeitpunkt des Beginns der Maßnahme vergleichbaren Neubaus nicht überschreitet“, heißt es in der Begründung des Gesetzentwurfs. Über einen Zeitraum von 10 Jahren können Steuerpflichtige diese nachträglichen Herstellungskosten in Höhe von jeweils 10 Prozent steuermindernd geltend machen. Bei energetischen Sanierungsmaßnahmen an selbstgenutzten Wohngebäuden können die entsprechenden Aufwendungen über einen Zeitraum von 10 Jahren gleichmäßig verteilt wie Sonderausgaben abgezogen werden.
Mit den von der Koalition beschlossenen Änderungen soll das Gesetz nun nicht mehr zum 1. Januar 2012, sondern bereits im laufenden Jahr in Kraft treten. Als Datum eingefügt wurde der Tag nach der Verkündung des Gesetzes. Die erhöhten Absetzungen bei vermieteten Gebäuden oder der Abzug wie Sonderausgaben bei selbstgenutztem Wohneigentum werden nach dem Änderungsbeschluss für Maßnahmen gewährt, die ab dem 6. Juni (Tag des Kabinettsbeschlusses) begonnen und vor dem 1. Januar 2022 abgeschlossen werden. Mehrere Änderungswünsche der Opposition wurden von der Koalitionsmehrheit abgelehnt.
QUELLE: www.haufe.de, Deutscher Bundestag, hib-Meldung v. 29.06.2011