Das Kabinett stoppt die Telefon-Abzocke
Zwar bieten Service-Hotlines, auch bei Steuersoftware, gerne ihre Hilfe bei Problemen an. Meist lassen sich die Firmen diese telefonische Hilfestellung aber recht gut, über die Telefongebühr, bezahlen. Problematisch und nicht wirklich fair ist, das selbst während man auf die Hilfe wartet die recht saftigen Gebühren abgezogen werden. Die soll sich nun endlich ändern.
Denn alleine durch das Ausharren in der Warteschleife kann schon ein zweistelligen Euro-Betrag anfallen. Ab 2012 sollen die Anrufer für die Wartezeit bei den Service-Hotlines nichts mehr zahlen müssen. Den entsprechenden Gesetzentwurf will das Bundeskabinett auf den Weg bringen. Nach langer Diskussion hatte sich in der Vorwoche die Koalition auf eine Lösung geeinigt.Auch die Einigung für den flächendeckende Ausbau von schnellerer Internetverbindungen gehört zu dem Kompromiss, außerdem sollen die Verbraucher ihren Telefon- und Internetanbieter einfacher wechseln können.
„Wir haben gesetzlich klar geregelt, dass eine Warteschleife weder bei einem Telefonat aus dem Festnetz noch aus dem Mobilfunknetz beim Anrufer Kosten verursachen darf“, lies die Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner vor der „Passauer Neuen Presse“ verlauten. „In der Warteschleife wird keine Leistung erbracht, deshalb dürfen auch keine Kosten anfallen.“
Der Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle wies auf die zukünftig besseren Möglichkeiten, reibungslos den Anbieter von Telefon und Internet zu wechseln hin. „Zukünftig darf ein Anbieterwechsel im Festnetz nicht länger als einen Kalendertag dauern“, äußerte er dem „Handelsblatt“ gegenüber. „Verglichen mit dem Ärger, den viele Verbraucher dabei in der Vergangenheit hatten, ist das ein Riesenfortschritt“, sagte er. Brüderle kündigte darüber hinaus mehr Kundenrechte bei einem Umzug an. „Wird am neuen Wohnort die gleiche Leistung angeboten, darf das Telekomunternehmen mit dem Umzug keinen Neubeginn der Vertragslaufzeit verlangen“, lies er verlauten. Werde die Leistung nicht angeboten, würde der Kunde ein Sonderkündigungsrecht mit einer Drei-Monats-Frist erhalten.
Die Regierung hatte sich bereits im September 2010 grundsätzlich auf eine Regelung für Anrufe aus dem Festnetz und dem Mobilfunknetz verständigt. Während die 0800-Nummern derzeit kostenlos sind, müssen Anrufer für die 0180-Servicedienste und die 0900-Premiumdienste bezahlen. Die Branche hat allerdings vorab schon auf technische Probleme bei der Umstellung der günstigeren 0180-Servicenummern hingewiesen. Dem Vernehmen nach soll es bis zum Inkrafttreten des Gesetzes in etwa einem Jahr Übergangslösungen geben. Im Gespräch war, dass zunächst nur die ersten beiden Minuten in der Warteschleife nichts kosten.
Hoffentlich bleibt uns schon bald der Ärger mit der Abzocke bei Telefon-Warteschleifen erspart!
QUELLE: www.n-tv.de
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